"Double Dutch" Galerie im Levantehaus

"Double Dutch" Galerie im Levantehaus

Hamburg , Oktober/November 2010

Bilder und Zeichnungen

https://www.kultur-port.de/blog/bildende-kunst/2474-jos-letschert-double...

„Die Malerei lebt von Farbräumen, die Jos Letschert auf unterschiedliche Art und Weise und mit unterschiedlichen Mitteln auf die Leinwand bringt. Er selbst bezeichnet seine Arbeit als „Intuitiven Expressionismus“. Intuitiv deshalb, weil er seine Werke und den Bildaufbau nicht plant, sondern sich während des Arbeitsprozesses schrittweise erschließt. Besonders sichtbar wird das in den Schichtungen und Übermalungen, die Kombination von festen geometrischen Feldern, die man als Reminiszenz an die niederländische konkrete Kunst lesen könnte, gepaart mit amorphen Formen, die an die Werke der abstrakten Expressionisten, eines Mark Rothko oder Clifford Still erinnern.

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Besonders beeindruckend sind jene titellosen Bilder, bei denen der Künstler unterschiedliche physikalische Eigenschaften der Farbe aufeinander treffen lässt. Der Auftrag von wasserlöslicher Acrylfarbe auf einem ölhaltigen Untergrund, lässt die Farbe brechen. Es bilden sich Farbinseln, die wie aus der Vogelperspektive gemalt erscheinen – wie Kartographien und entrückte Landschaften. Aus der Entfernung sieht der Besucher eine Landschaft mit Horizontlinie und den Charakteristiken einer solchen, kommt man dichter an das Bild heran, verdreht sich regelrecht die Perspektive und man meint, von oben herab auf eine Landschaft zu blicken.

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Die Zeichnungen im Kabinettraum der Galerie sind von ganz anderem Kaliber. In großen, zusammenhängenden Blöcken präsentiert, ziehen sich gerahmte, aquarellierte Federzeichnungen an den Wänden entlang. Sie zeigen Portraits und Figuren, fragmentarisch, ironisch bis humorvoll überhöht und mit leichter, routinierter, teilweise unruhiger Feder gezeichnet. Im Weglassen von Elementen und dem gekonnten Setzen von Leerstellen wird die deskriptive, gezeichnete Situation noch stärker, weil der Betrachter sich selbst einbringen kann und die weißen Stellen auf den Blättern füllt.“

Rezension Claus Friede, Ausschnitte www.Kultur-Port.de